60% der AfD-Wähler könnten sich vorstellen, eine Partei mit Sahra Wagenknecht an der Spitze zu wählen
19% der Bundesbürger und sogar 60% der AfD-Wähler könnten sich vorstellen, eine Partei mit Sahra Wagenknecht an der Spitze zu wählen, so eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar, nachdem die Linken-Politikerin verkündet hat, nicht noch einmal für ihre bisherige Partei anzutreten. Dies befeuert Spekulationen über eine mögliche Partei-Neugründung.
Immerhin hat Wagenknecht mit ihrem linken "Bündnis Aufstand" bereits gewisse Erfahrungen im Aufbau neuer politischer Vereinigungen. Eine Parteineugründung wäre aber sicher nochmal eine Nummer größer, trifft aber anscheinend einen Nerv in der Bevölkerung.
Erkennbar ist Wagenknecht mit Sicherheit keine rechte Politikerin, aber eine Frau, die noch über logisches Denkvermögen verfügt und argumentativ in der politischen Debatte auftritt. Wer nicht "ad hominem" diskutiert sondern in der Sache, ist diskursfähig und dies wird überall dort gewertschätzt, wo man diskursbereit ist. Und das ist man eben trotz allen Anfeindungen doch zu einem erheblichen Maße vor allem außerhalb des Mainstream-Parteienspektrums.
Mehr als 50% der Bundesbürger gaben in Umfragen zuletzt an, dass sie das Gefühl haben, sich nicht mehr frei äußern zu können, jedenfalls nicht ohne Repressionen zu befürchten. Cancel Culture, Wokeness und Ausgrenzungswille gegen Meinunsabweichler von den Muster-Demokraten der Altparteien geben diesem Gefühl eine reale Basis.
Was sich also in diesem demoskopischen Befund spiegelt, ist dass viele wohl bei der AfD ihr Kreuzchen mach(t)en, weil sie sich vor allem von dem unerträglichen woken Mainstream distanzieren wollen. Die Corona-Demos wie auch zuletzt die Friedensdemos zeigen doch ganz klar, dass dieser Protest mit Sicherheit nicht "rechts" ist, sondern sich über alle Gesellschaftsschichten erstreckt.
Wir können also Sahra Wagenknecht nur ermutigen, nicht ihre politische Karriere zu beenden, sondern ein weiteres politisches Angebot zu machen und damit hoffentlich nicht nur Teile der AfD Wähler anzusprechen, sondern vor allem das große Heer der Nichtwähler!
Denn die derzeit größte Fraktion im Land ist die Gruppe der Nichtwähler, die keine Hoffnungen mehr in eine der vorhandenen Parteien hat. Allerdings muss man wohl auch konzedieren, dass viele aus dieser Gruppe in keine Partei mehr Hoffnungen haben und konsequent auf einen starken Ausbau direkt-demokratischer Instrumente setzen.
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