Mainstream (Un)-Logik
Maximilian Krah wird der "kontrollierte Tabubruch" vorgeworfen, weil er nicht jeden, der bei der SS war, automatisch als Verbrecher bezeichnen will.
Der Mainstream dazu: "Das geht gar nicht, pfui." und erklärt dann (Zitat Handelsblatt):
"Die SS wurde im Rahmen der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse insgesamt als verbrecherische Organisation eingestuft. Das macht noch nicht jeden ehemaligen SS-Angehörigen automatisch zum Verbrecher."
Sorry, aber wo liegt der Unterschied zu dem was Krah sagt? Ah, der Unterschied ist, dass es Krah sagt. Ihm werden automatisch Hintergedanken unterstellt, nämlich dass die Waffen-SS von ihm am Ende gar nicht als verbrecherische Organisation angesehen wird.
Nur genau dafür fehlt der Beweis.
Krah führt aus, dass auch der Nobelpreisträger Grass bei der SS war. Natürlich ist das ein Schandfleck in der Vita dieses Mannes, aber ihm konnte zu seinen Lebzeiten kein individuelles (Kriegs)-Verbrechen nachgewiesen werden, auch wenn es so war, dass die "Wahrscheinlichkeit für eine Beteiligung an Verbrechen bei der Waffen-SS sehr stark erhöht war" (Zitat Handelsblatt).
Wir finden es muss Schluss sein, politisch missliebigen Personen automatisch alles Negative zu unterstellen und den "Günstlingen" automatisch Narrenfreiheit zu gewähren.
Ansonsten sind wir eine vorverurteilende Gesellschaft, die zwangsläufig vielen Menschen Unrecht antut bzw. die Falschen hofiert. Dann sind der weitere Untergang unserer Gesellschaft nicht aufzuhalten und werden am Ende bürgerkriegsähnliche Zustände sehr wahrscheinlich.
Und dennoch war es auch instinktlos und dumm von Krah. Im Politischen und speziell im Wahlkampf gibt es keinen Grund, überhaupt über eine SS zu sprechen. Es sei denn, man will missverstanden werden.