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Die x-te Welle

Der Landkreis Limburg-Weilburg nimmt aktuell im bundesweiten Vergleich der "Inzidenzen" einen traurigen Spitzenplatz ein. Mit deutlichem Abstand ist aktuell in Deutschland kein Landkreis stärker von Corona betroffen. Woran liegt das und warum unternehmen Politik und Medien nur wenig Anstrengungen, mit ordentlichem Zahlenmaterial und kritischem Hinterfragen Licht ins Dunkel zu bringen?

Wie die Nassauische Neue Presse berichtet, steht der Landkreis Limburg-Weilburg bundesweit an der Spitze der Corona-Inzidenzen. Mit fast 560 liegt die Zahl der aktuellen Corona-Fälle ("7-Tage Inzidenz") bei mehr als dem vierfachen des Bundesdurchschnitts von ca. 132. Eine Frage nach dem "warum", überhaupt nur eine kritische Frage, wird in dem Artikel von Autorin Natascha Gross nicht gestellt. Mit rund 78% Impfquote sind im Kreis jedenfalls so viele Menschen gegen eine C-Infektion "geschützt", wie im Rest der Republik. Eine Verweigerung der Genbehandlung kann also nicht als Erklärungsmuster herhalten, warum sich die Corona-Lage im Landkreis Limburg-Weilburg aktuell so stürmisch darstellt - und warum Limburg vor allem ab dem Jahr 2022 eine deutlich stärkere Entwicklung bei den Fallzahlen aufzuweisen hat, als der Rest der Republik.

Laut dem Portal worldometer.com werden aktuell ca. 120-150 Tausend Fälle pro Tag weltweit berichtet. Damit entfallen auf den Landkreis Limburg-Weilburg aktuell ca. 0,1% der weltweiten Fälle, bei ca. 0,0022% Anteil an der Weltbevölkerung...

Wie außergewöhnlich die aktuelle Entwicklung im heimischen Landkreis ist wird schon bei einem Blick auf die untaugliche Grafik des Landkreises deutlich (wie man im Jahr 2023 noch immer eine (linear) steigende Kurve der absoluten Fallzahlen präsentieren kann, erschließt sich wohl nur dem Landrat Michael Köberle). Im Vergleich dazu die Entwicklung der Daten beim RKI:

Corona-Fallzahlen-Darstellung des Landkreises (absolute, lineare Grafik)Corona-Fallzahlen-Darstellung des Landkreises (absolute, lineare Grafik)

Corona-Fallzahlen-Darstellung des RKI (Fallzahlen pro Tag)Corona-Fallzahlen-Darstellung des RKI (Fallzahlen pro Tag)

 

Einhergehend mit dieser Entwicklung der C-Fallzahlen ist eine hohe Belegung der Krankenhäuser mit Corona-Patienten. So berichtet der Landkreis seit vielen Wochen davon, dass rund 20-30% der Menschen, die als "aktive Fälle" geführt werden, sich in stationärer Behandlung befinden. Unbekannt ist dagegen, wie viele dieser Menschen "vollständig geimpft" (also mindestens eine dritte Booster-Dosis erhalten haben), wie viele "grundimmunisiert" sind, also 1-2 fach mit den mRNA-Stoffen behandelt wurden, und wie viele der Corona-Fälle gänzlich ungespritzte Personen betrifft.

Wenn rund 30% der Menschen, die sich derzeit im Kreis positiv auf Corona getestet werden, sogar ins Krankenhaus begeben müssen, also wohl einen "schweren Verlauf" erleiden, dann wäre es doch wichtig zu wissen, in wie vielen Fällen selbst die mehrfache Verabreichung der mRNA nicht vor einem schweren Verlauf schützen.

Überhaupt weiß man nicht, ob die Menschen mit Corona-Symptomen ins Krankenhaus eingeliefert werden oder ob sich diese wegen anderer Leiden in stationäre Behandlung begeben mussten und erst im Krankenhaus positiv getestet wurden. Bekannt ist, dass zum Beispiel das Limburger St. Vincenz-Krankenhaus eine sehr restriktive Corona-Politik bislang gefahren ist. Interessanterweise hält man dort trotz Wegfall der entsprechenden Pflichten an FFP2-Masken für Patienten und Pflegekräfte fest. Auf die Tests dagegen wird ab 01. März 2023 verzichtet, sofern keine Corona-Symptome vorliegen. Wie passt das zur aktuellen Hyperwelle im Landkreis? Müsste man die nicht durch "mehr testen" versuchen in den Griff zu kriegen?

Um das Verhalten der Kliniken generell zu verstehen, hat es sich im bisherigen Verlauf der Corona-Krise bewährt, danach zu forschen, was und wie die Ärzte und Kliniken für welche Aktionen vergütet werden. Der sog. Intensivbetten-Skandal, aufgedeckt von dem Datenanalysten Tom Lausen und nun sogar (endlich) beim NDR angekommen, ist dafür nur eines von vielen Beispielen. Gibt es in diesem Zusammenhang noch die Sondervergütungen für positiv Getestete in Kliniken?

"Wir müssen mehr testen und mehr impfen", war auch in Limburg lange Zeit das Credo, welches von Offiziellen ausgesprochen wurde. Dem ist die Bevölkerung in etwa genau so stark gefolgt, wie in anderen Regionen der Bundesrepublik. Geholfen hat es offenbar nicht wirklich. Was jedoch auffällt und im Landkreis sogar so deutlich zu Tage getreten ist, dass es bereits Gegenstand von zaghaften Diskussionen im Kreistag war, ist die hohe Belastung der Rettungsdienste seit rund anderthalb Jahren (zufällig in etwa ab Beginn der Massenbehandlungen mit Corona-"Impfstoffen"). Dazu hatten die Kritiker der Maßnahmen schon Ende 2021 versucht, mit Verantwortlichen ins Gespräch zu kommen - vergeblich.

Gerüchteweise hört man von hohen Sterbezahlen in Alten- und Pflegeeinrichtungen des Landkreises. Ob das tatsächlich so ist und wie dies ggf. mit der aktuellen C-Welle zusammenhängt, ist ebenfalls nicht bekannt.

Es gäbe also einiges an Aufklärungsarbeit zu leisten. Und eine solche Aufklärung müsste mit den richtigen Fragen beginnen, die von den Medien oder der politischen Konkurrenz an die Verantwortlichen im Landkreis zu stellen wären. Bislang herrscht betretenes Schweigen. Wo vor 2-3 Jahren noch jedes Leben zählte und man dem Schutz vor dem Virus das gesammte öffentliche Leben unterordnete, hat man nach wie vor scheinbar wenig aus der Krise gelernt. Zumindest scheint man keine wirklich belastbaren Daten zu haben, um der Ursache für die hohen Fallzahlen im Landkreis auf den Grund zu gehen.

Zum Abschluss dieses ernsten Themas noch ein klein wenig Satire. Kann es sein, dass es dem Landkreis an Corona-Demos fehlt? Immerhin entwickelt sich die Lage im Landkreis unvorteilhaft, seitdem sich die Initiative "Limburg Steht Auf" zurückgezogen hat. Ein Datenvergleich zwischen Limburg-Weilburg, dem Bund und dem Bundesland Sachsen zeigt jedenfalls auf, dass es im heimischen Kreis vor allem im Jahr 2022 zu einer unvorteilhaften Corona-Entwicklung gekommen ist. In Sachsen dagegen, einem Bundesland mit niedriger Impfquote und hohem Protestpotential, ist das genaue Gegenteil zu beobachten. "Ein Schelm wer Böses dabei denkt".

Entwicklung der C-Fallzahlen Limburg-WeilburgEntwicklung der C-Fallzahlen Limburg-Weilburg

Entwicklung der C-Fallzahlen bundesweitEntwicklung der C-Fallzahlen bundesweit

Entwicklung der C-Fallzahlen SachsenEntwicklung der C-Fallzahlen Sachsen

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