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Herdenimmunität - aber wie?

In einem Artikel in der FAZ äußert sich der Wirtschaftsjorunalist Rainer Hank zum Thema Impfung und Herdenimmunität. Hierzu habe ich Anmerkungen, die ich ihm in einer Mail übermittelt habe,

Sehr geehrter Herr Hank,

Sie plädieren in Ihrem Artikel in der FAZ für eine Impfung aus der Argumentation der Herdenimmunität, die man erreichen müsse, um die Pandemie zu beenden. Diese kann durch zwei Arten erreicht werden: (a) auf natürlichem Wege durch eine Durchseuchung der Bevölkerung und (b) durch einen „sterilen“ Impfschutz. Denn nur ein steriler Impfschutz unterbricht Infektionsketten!

Interessanterweise betrachten Sie das Thema Impfung jedoch ohne diese Unterscheidung und setzen die aktuellen Impfstoffe mit einer sterilen Impfung gleich. Dies ist aber bislang eine offene Frage und mir sind keine Studien bekannt, die dies beweisen würde. Unter anderem deshalb sind ja auch Geimpfte laut Bundesregierung weiter zur Einhaltung aller Eindämmungsmaßnahmen verpflichtet.

Eine nicht-sterile Impfung mildert den Verlauf einer Erkrankung, setzt aber, wie sogar das RKI bestätigt, das Virus mangels Unterbrechung von Infektionsketten einem erhöhten Mutationsdruck aus. Womöglich schadet eine solche Impfung im Sinne von auftretenden Mutationen sogar mehr als sie nutzt. Wir sorgen uns um brasilianische und südafrikanische Mutationen – beides Länder, in den umfassend die Impfstoffe getestet wurde. Zufall?

Die natürliche Herdenimmunität schließen Sie als Lösung kategorisch aus. Dabei zeigt sich doch gerade in Schweden oder z.B. in Indien, dass die Corona-Wellen an tödlichen Verläufen weit geringere Schäden in diesem Wetter verursacht haben, weil ihr schon weite Teile der Bevölkerung Antikörper aufweisen. Im Gegensatz zu einer nicht-sterilen Impfung ist ein Corona-Infizierter, der Antikörper gebildet hat, ein weit wirksamerer Schutz für seine Mitmenschen, als ein nicht-steril Geimpfter.

Es wäre also zur Erreichung einer Herdenimmunität sehr wohl zu überlegen, ob man junge, gesunde Menschen sich dem Risiko einer Infektion aussetzen lässt (freiwillig), um eine Herdenimmunität schneller zu erreichen. Die weltweiten Daten lassen eine Sterblichkeit von ca. 0,3% erwarten, in der Gruppe der Jugen, Gesunden, liegt diese sehr viel niedriger. Dies scheint also keineswegs eine unvertretbare Strategie und Schweden und Indien wie gesagt fahren damit sehr gut, ebenso die asiatischen Länder, die sich in ihren Strategien ausschließlich auf Menschen mit Krankheitssymptomen konzentrieren, das Virus also bei den asymptomatischen Menschen „durchlaufen“ lassen.

Ihrer Argumentation scheint implizit die Hoffnung auf ein „Zero-Covid“ zu unterliegen. Sie müssen jedoch bedenken, dass alle Neugeborenen ohne Impfschutz auf die Welt kommen und damit letztlich verhindert wird, dass das Corona-Virus „verschwinden“ wird. Vielmehr ist zu erwarten, dass es endemisch wird und sich mindestens in die Liste der Kinderkrankheiten einreihen wird.

In diesem Sinne sollten Sie vielleicht die Impf-Verweigerer unter ganz anderen Augen betrachten: Diese sind nicht asozial, sondern bringen ein im Zweifel viel größeres Opfer als die Geimpften. Auch lassen Sie in Ihrem Artikel wenig Respekt vor der Entscheidung eines Menschen erkennen, der selbst über seinen Körper befinden möchte und sein Grundrecht, was immer ein individuelles Abwehrrecht ist, in Anspruch nehmen möchte.

Ich würde mich freuen, Sie würden ein wenig über meine Worte nachdenken und ihre dogmatische und negative Haltung den Menschen, die sich nicht impfen lassen möchten, ein wenig relativieren.

Mit freundlichen Grüßen
Manfred Hübner

Pro, Contra, Impfung, Herdenimmunität, FAZ

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