Abschiedsbrief einer Grünen an ihre Partei
Eine Grüne hat ihrer Partei nach vielen Jahren den Rücken gekehrt und hat ihren Frust über den Verlust traditioneller Werte, von Freiheit und Vernunft, in einem Abschiedsbrief dargelegt. Dieser verdient Beachtung. Ähnliche "Wertewandel" finden leider in allen Parteien statt.
Aus dem Brief:
Neue Heimat für Hass und Hetze: Bündnis 90/Die Grünen
Es gab vor Jahrzehnten eine Partei, die angetreten war, das bestehende politische System zu ändern, es menschlicher zu machen. Sie wollte gesunde Lebensverhältnisse für alle schaffen. Gentechnische Veränderungen beim Mais wurden verteufelt. Und sie haben für jede noch so kleine Minderheit Gleichberechtigung erkämpft. Die Grünen setzten sich ein für ein lebendiges, integratives Schulsystem. Bürgerrechte wurden hochgehalten. Entscheidungen über den eigenen Körper sollten selbstverständlich individuell getroffen werden.
Dann kam Corona! Und mit einer schier unglaublichen Geschwindigkeit wurden bestehende ethische Werte und Normen hinweggefegt. Die für mich aber immer noch bedeutsam sind. Mein Wertegerüst hat sich in den Grundsätzen auch in den letzten anderthalb Jahren nicht geändert. Vor 15 Monaten hab ich Euch deshalb nach 18 Jahren Parteizugehörigkeit verlassen. Ich hab mir diese Entscheidung nicht leicht gemacht.
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Laut Eurem Selbstverständnis seid Ihr noch immer weltoffen, divers, bunt, progressiv, wissenschaftsaffin, menschlich und sozial. Im Abgleich mit der Realität in Corona-Zeiten komme ich zu einem anderen Ergebnis. Ihr seid autoritär, denunziatorisch, ausgrenzend, unsozial, verbreitet Hass und Hetze und nehmt wissenschaftliche Erkenntnisse nur noch sehr gefiltert wahr. Ihr braucht Belege?
- Der grüne Politiker Cem Özdemir beschwerte sich nach einer Querdenken-Demonstration im März 2021 in Kassel über die fehlende Anwendung von Zwangsmitteln durch die Polizei.
- Auf Eurer Homepage startet ihr unter der „Grünen Netzfeuerwehr“ Aufrufe zur Denunziation, die ihr als Kampf gegen Hass und Hetze verkauft.
- Ihr bezeichnet einen nicht unerheblichen Teil der Bevölkerung als „Coronaleugner“, die „sich radikalisieren“.
Wer jemals auf einer Demonstration von Maßnahmenkritikern (die alle unter dem Begriff „Querdenker“ subsumiert werden) war, weiß wie realitätsfern diese Einschätzung ist. Diese Demos sind von einer penetranten Friedlichkeit und von Nazis so weit entfernt wie der Pluto vom Merkur. Es ist eine Mischung aus Loveparade, Woodstock, einem Reggae-Festival und dem Evangelischen Kirchentag.
Es gibt singende, tanzende Bürger aller Altersklassen und Couleur, die für „Frieden, Freiheit, Demokratie“ auf die Straße gehen. Welches dieser drei Ziele stört Euch eigentlich genau?
Euch geht die Bekämpfung der angeblichen „Coronaleugner“ nicht weit genug. Reicht es nicht, Kritiker zu diffamieren, sie zu zensieren, sie in die Psychiatrie zu stecken, ihnen die Konten zu kündigen? Was schlagt Ihr noch vor? Ausbürgerung oder Gefängnis? Früher hätten wir diese unglaublichen Vorgänge zusammen kritisiert und uns für den Schutz der Bürgerrechte aller eingesetzt.
Wir haben in Deutschland eine besondere historische Verantwortung, die Ihr zu Recht sehr ernst genommen habt. Wie rechtfertigt ihr dann die aktuellen Diskriminierungen der Ungeimpften im gesellschaftlichen Leben? Ihr wollt niemand wegen seines Geschlechtes, wohl aber wegen seines Impfstatus ausschließen?
Obwohl wissenschaftlich belegt ist, dass Geimpfte Viren genauso spreaden wie Ungeimpfte. Früher wäre das Menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit und Gleichberechtigung für uns alle unantastbar gewesen.
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Was hat Corona aus Euch gemacht?
Ihr habt den Menschen aus den Augen verloren. Ihr rettet das Klima, die Bienen, die Fahrradwege. Verloren gegangen ist Euer Menschenbild, das mal von Autonomie, Selbstbestimmung und Toleranz geprägt war. Ihr wolltet „jeden da abholen, wo er steht“. Integrativ war das Schlagwort.
Jetzt tragt Ihr mit Eurem Verhalten und Eurer Politik massiv zur Spaltung der Gesellschaft bei. Ihr habt leider das verloren, was man wohl am besten als Menschlichkeit bezeichnen kann. Wo sind all die Grünen hin?
Coronamaßnahmen, Grundrechte, Politik, Bündnis90 / Die Grünen