Ich geh jetzt auch protestieren!!! Mir reicht's!
Teil 6 der "Karli-Saga" von Gerald Ehergartner, Buchautor, Pädagoge aus Dietach in Österreich.
Da stehen wir in Karlis Zimmer. Alle haben wir noch Tränen in den Augen. Dann kommt der Arzt, der so blöd über den Karli geredet hat.
„Bitte verschwinden Sie, die Besuchszeit ist zu Ende“, meint der Lackaffe.
„Und warum sind Sie eigentlich nicht geimpft?“, fährt er den Karli an.
Da legt die 95-jährige Esther los. „Kennen Sie, junger Mann, den Nürnberger Kodex? Niemand darf zu einem medizinischen Versuch gezwungen werden. Es braucht eine freiwillige Einwilligung und eine hervorragende Aufklärung.
Derzeit erleben wir aber Propaganda und Unfreiwilligkeit. Österreich ist zu einer Insel der Unseligen geworden, wo erstmals auf der ganzen Welt die Ungeimpften in einen Lockdown gezwungen werden. Barbarisch.“
„Gnädige Frau“, meint dann der Arzt. „Sie gehören definitiv zur Risikogruppe und wenn Sie nicht sterben wollen, dann impfen Sie sich am besten gleich vorgestern.“
Die alte Dame lacht. „Glauben Sie, ich habe in meinem Alter Angst vor dem Sterben?“ Dann lacht sie wieder.
„Ich werde morgen das Krankenhaus verlassen“, meint dann der Karli. „Und wenn es meine Kraft zulässt, werde ich am Wochenende erstmals protestieren gehen. Diese Spaltung des Landes ist unerträglich. Meine Enkelkinder können zum Teil ihre liebsten Hobbys nicht mehr ausüben, weil sie nicht geimpft und genesen sind. Hannah tanzt für ihr Leben gerne. Jetzt sitzt sie zuhause vor den Scherben ihrer Träume. Sie wollte Tänzerin werden. Und Jonas darf nicht in sein Kung-Fu-Training. Was bringt das? Glauben Sie wirklich, dass ungeimpfte und getestete Kinder eine Gefahr für die Gesellschaft sind? Wenn ja, dann gute Nacht.“
„Ich werde mitgehen“, sag ich, der Schorschi, auf einmal.
Ich weiß nicht, warum mir das rausgerutscht ist, aber ich habe es auch satt, dass wir alle nur streiten.
„Ist das hier ein Verschwörungsraum für Corona-Leugner?“, meint dann der Volldillo von Arzt.
„Der Gesundheitsminister und die Verantwortlichen in der Politik machen ihren Job ausgezeichnet. Sie aber gefährden nur alle“, sagt der wieder.
Dann sagt die Esther auf einmal: „Junger Mann, Sie verwechseln Präpotenz mit Kompetenz. Genauso wie ihr Gesundheitsminister. Ein flackerndes Irrlicht auf der Lampe der Gesellschaft.“
Und der Karli legt nach und meint: „Außerdem lasse ich mir nicht von den beiden Risikopatienten in Wien vorschreiben, was ich zu tun habe. Die beschließen ständig mit ihrer vor Angst und Geld vollen Hose irgendwelche wahnsinnigen Maßnahmen und richten nun sogar eine off-label-Impfstraße für 5-11-Jährige ein. Das stinkt zum Himmel. Schämen sollen die sich.“
Ich muss lachen, die Esther auch. Die haben Mut, denke ich mir. Die Krankenschwester huscht hinaus und der Arzt, der dumme Schnösel, macht kehrt und verlässt unser Verschwörungszimmer.
Die Esther bittet mich, ihr meine Hand zu reichen und auch die vom Karli zu nehmen.
Sie stimmt ein Lied an. „Hevenu Shalom Alechem“ heißt dieses. Sie singt nicht mehr so gut, aber ich harter Hund muss schon wieder weinen, weil sie so viel Gefühl reinlegt. Am Ende singen wir alle, auch wenn ich den Text nicht verstehe. Die Krankenschwester kommt wieder rein und bleibt stehen. „Ich komm auch zur nächsten Demo mit. Demo hat ja was mit Demokratie zu tun. Mir reicht´s einfach. Die angekündigte Impfpflicht für das Gesundheitspersonal ist doch nur das trojanische Pferd für eine generelle Impfpflicht. Und dagegen bin auch ich, obwohl ich mich hab impfen lassen. 1 G sollte „Eine Gemeinschaft“ heißen. Der Lockdown für Ungeimpfte ist nichts anderes als die reine Katastrophe. Wir können das Leben doch nicht nur virologisch sehen.“