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Versuch einer Gesellschaftskritik

Warum befindet sich unsere Gesellschaft in einem so kritischen Zustand? Warum herrscht eine so große Spaltung und Dialogunfähigkeit? Was hat das alles mit Macht, Machtstrukturen und Machtausübung zu tun? Der Versuch einer Einordnung.

Die nachfolgenden Ausführungen basieren auf meinen Eindrücken und sollen niemanden, vor allem niemand speziellen, persönlich angreifen oder diskreditieren. Wer sich angesprochen fühlt, sollte allerdings über meine Worte in aller Ruhe nachdenken.

Ich erlebe in meinen persönlichen Kontakten schwerpunktmäßig folgende Grundtypen an Menschen (das generische Maskulinum soll immer alle Geschlechter jedweder Definition umfassen):

  • Der "Ideologe" - Dieser Mensch ist politisch interessiert und positioniert. Er vertritt eine klare "Haltung", die er in der Gesellschaft umgesetzt wissen will. Der Ideologe neigt zu extremistischen Aussagen und weiß, dass die Umsetzung "seiner" Politik nur gegen den Willen von anderen Menschen durchführbar ist. Seine Haltungen und Umsetzungsempfehlungen tragen deshalb oftmals totalitäre, intolerante Züge. Eine Häufung von ideologisch geprägten Menschen finden wir bei den Sozialisten, den Klima-Marxisten (aka als Grüne oder FFF-Aktivisten), den religiösen Fanatikern (z.B. Islamisten), Rechtsextremisten und Reichsbürgern.

    Grundsätzlich sind alle "Ideologen" gleichermaßen gefährlich. Ein Problem unserer Zeit ist jedoch, dass es den roten und grünen Ideologen gelungen ist, Mehrheiten an den Schalthebeln der Macht und in den Medien zu erobern. Sie sind weit häufiger in Amtsstuben, Lehranstalten oder Medienhäusern anzutreffen, als es zum Beispiel ihrer Repräsentation durch Wahlergebnisse entspricht. In diesem Zusammenhang sollte die immer größere Zahl an Menschen, die als "Nichtwähler" in den Statistiken geführt wird, unbedingt beachtet werden.

    Da Ideologen zur totlitären Machtausübung neigen, deren Voraussetzung meist eine Gängelung durch Bürokratie und Kontrolle voraussetzt, ist diese Gruppe überdurchschnittlich prägend für den gesellschaftlichen Diskurs und das gesellschaftliche Klima.

  • Der "Dumme" - Dumme Menschen gab es schon immer und gibt es auch heute. "Dumm ist, wer Dummes tut", wusste schon Forest Gump. Es geht also beim Dummen nicht um geistig zurückgebliebene Menschen, sondern um Menschen, die über gesunde Geisteskräfte verfügen, diese aber bewusst nicht einsetzen, weil sie lieber einem "Ideologen" oder der Mehrheitsmeinung (aus vorgenannten Gründen bedeutet dies den rot-grünen Ideologen) folgen. Der evangelische Pfarrer Dietrich Bonhoeffer hat das Phänomen wunderbar umschrieben.

    Das allein macht einen "dummen" Menschen jedoch noch nicht aus. Der "Dumme" im Sinne dieser Definition macht sich ungefragt zum willfährigen Vollstrecker des Ideologen, der trotz seiner eventuellen Machtfülle kaum bis in das Leben einzelner Menschen hineinwirken könnte. Er braucht die "Dummen", die seine Ideologie im Alltag überwachen und "Abweichler" sanktionieren. Der "Dumme" agiert auf politische Schlagwörter, unfähig eigene Gedanken zu finden. Oft unterliegt dieser Typus dem psychologischen Dunning-Kruger-Effekt.

    Wie dumme Menschen argumentieren und ihren Standpunkt selbst dann verteidigen, wenn sie erkennen müssten, dass sie auf sehr unvollständiger Informationsbasis argumentieren, zeigt beispielhaft dieses Video.

    Die Gruppe der "Dummen" findet sich grundsätzlich immer im Umfeld von "Ideologen" oder medialer Dominanz. Die Gruppe der "Dummen" wird vor allem durch Propaganda, Indoktrination und illegitime Machtausübung (siehe auch Stockholm-Syndrom als Folge von narzisstischer Gewaltanwendung oder Amtsmissbrauch) gebildet und vergrößert.

    Aufgrund der Asymmetrie von ideologischer Verblendung in den Machtzentren und den Medien wächst die Gruppe der "Dummen", die der rot-grün-woken Ideologie unterworfen sind, wesentlich schneller als andere Gruppen. Über die Schulen, die Lehrpläne und die meist ideologisch vorgeprägten Lehrkräfte, besteht die große Gefahr, dass die woken "Ideologen" nicht nur ihre Ideologie dominant weiterverbreiten, sondern das Heer der entsprechend geformten "Dummen" soweit vergrößern, dass hieraus eine gefährliche Lage für alle Andersdenkenden im Land ergibt.

    Denn es sind wie gesagt diese "Dummen", die einer Ideologie - die immer totalitär agiert, sonst wäre sie keine Ideologie - im Alltag der Menschen zur Durchsetzung verhelfen. Durch das Heer der "Dummen" erfährt eine Ideologie vermeintliche gesellschaftliche Akzeptanz. Durch die "Dummen" werden Kritiker im Alltag mundtot gemacht, ausgegrenzt und diffamiert. Es waren in allen totalitären Regimen zu allen Zeiten immer die "Dummen", die die Oppositionellen denunziert, ausgeliefert und der jeweils festgesetzten Strafe zugeführt haben.

  • Der Mitläufer - Dieser Typus zeichnet sich dadurch aus, dass er sich sehr wohl mehr oder weniger breit informiert, aber es aufgrund seiner Lebensumstände, seiner Hobbies oder anderer (oftmals egoistischer) Motive vorzieht, nicht in politische Diskussionen hineingezogen zu werden oder sich erkennbar "zu positionieren". Er erkennt zwar oftmals Missstände, aber er weiß auch um die Kraft der "Dummen" und die daraus resultierende Gefahr für alle, die sich gegen die Ideologen zur Wehr setzen.

    Befindet sich die Gesellschaft einigermaßen im Gleichgewicht, sind vor allem nicht allzu viele Ideologen (vor allem einer Ideologie) an den Schalthebeln der Macht und funktioniert die Kontrolle der Machtstrukturen durch eine ausgewogene und kritische "vierte Gewalt" (die Medien), dann verträgt eine Gesellschaft eine große Zahl von Mitläufern sehr gut. Jemand muss ja schließlich arbeiten, konsumieren und lamentieren ohne gleichzeitig mitbestimmen zu wollen.

    Kritisch wird es, wenn wir eine Schieflage haben, wenn Ideologen die Schalthebel der Macht kontrollieren und es kein Korrektiv durch Medien oder Wahlen gibt. Und zwar egal aus welchen Gründen: aufgrund einer "Machtergreifung" oder aufgrund der "Macht des Faktischen". Nun liegt das "Schicksal der Nation" in den Händen der Mitläufer, den meist wenig Mutigen, die es zudem in der Regel vorziehen mit dem Strom zu schwimmen und ihren Ausgleich in den Nischen suchen (nennt es Hobby, Ehrenamt oder Familie), die sie "heile Welt" nennen und die sie vergessen lassen, was tagtäglich um sie herum passiert.

    Besinnen sich diese Mitläufer nicht auf ihre Verantwortung für liberale, freiheitliche und anti-totalitäre Prinzipien, ist der Weg in eine ideologisch geprägte Tyrannei nicht aufzuhalten. Der Mitläufer muss dazu selbst nicht mutig das Wort ergreifen oder eine WIderstandsbewegung gründen bzw. anführen. Nein, er muss lediglich im Alltag den "Dummen" die Stirn bieten. Er muss den "Dummen" ein Gefühl dafür geben, wie die wahren Mehrheitsverhältnisse in der Gesellschaft sind, was die schweigende Mehrheit denkt. Denn die Gruppe der Mitläufer ist stets die größte. Die Mitläufer sollten ihre Prinzipien und Werte mit den "Dummen" teilen, damit möglichst viele dieser Menschen - einer nach dem anderen - erkennen, wie Ideologen und Propagandisten Besitz von ihnen ergriffen haben.

    Ohne die Unterstützung von Massenmedien ist dies allerdings sehr schwierig zu erreichen.

  • Der Reflektierte - Denn die Möglichkeiten der letzten Gruppe, den reflektierten Menschen, die sich umfassend informieren und diskursfreudig und ergebnisoffen debattieren können und wollen, reicht kaum aus, sich gegen die Gruppe der Ideologen und dem Heer der Dummen auf Dauer zu erwehren. Sind die Mehrheitsverhältnisse erst einmal ordentlich in Schieflage geraten, bedienen sich die Ideologen nämlich der Instrumente der Macht. Die Justiz sorgt dann über Gesinnungsurteile für eine Einhegung dieser Gruppe. Nur der Zugang zum öffentlichen Debattenraum kann den Reflektierten, den Moderaten, eine Bühne und damit einen Einfluss auf die Gesellschaft bieten.

    Wenn die Mitläufer jedoch nicht erkennen, dass man die Reflektierten schützen und fördern muss, hat diese Gruppe gegen eine Gesellschaft wie die unsrige, die von Ideologen unterwandert, von Medien im Stich gelassen und von einem inzwischen schon viel zu großen Heer der Dummen im Alltag konfrontiert wird, keine Chance.

Wenn wir kein gesellschaftliches Korrektiv mehr etablieren können, bleibt nur der Aufbau von Parallelstrukturen, um als Mensch nicht zurgunde zu gehen.

Zum Umgang mit anderen Meinungen

Quelle: Talk im Hangar 7, servus.tv vom 02.03.2023

Grundrechte, Persönliche Freiheiten, Demokratie, Freiheit, Meinungsfreiheit, Gesellschaftskritik, Macht

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