Wann solidarisieren wir uns alle miteinander?

Die Bauern werden zurecht für ihren bislang friedlichen Protest gelobt. Ich darf daran erinnern, dass auch die sog. "Querdenker"-Proteste durchweg friedlich waren.

Es gab ab und an ein ziemlich rabiates Vorgehen der Polizei v.a gegen ältere und Frauen (welches man bei echten Gewaltprotesten zB Islamisten, Clans, Klimakleber heute oft vergeblich sucht), idR weil sich Menschen weigerten, eine Maske im Freien zu tragen. Diese Vorschrift bezeichnet selbst Karl Lauterbach inzwischen als "schwachsinnig".

Der Ton mag bei uns evtl auch einmal rauer gewesen sein (ist er das wirklich gewesen, siehe München 08.1.24 zb), aber während es den Bauern "nur" um Geld und ihre berufliche Zukunft geht, waren wir für die Grundrechte aller, unsere Kinder, deren Bildung, einen würdevollen Umgang mit Alten und dem Sterben, gegen die Existenzvernichtung vieler Branchen, den Schutz der körperlichen Unversehrtheit und gegen Ausgrenzung Ungeimpfter auf der Straße.

Wir empfinden es bis heute als beschämend für unser Land, dass damals so wenige an unserer Seite standen. Und es ist beschämend, dass die meisten anscheinend bis heute nicht kapiert haben, wer und warum die letzten Jahre auf der Straße stand. Einige von uns werden bis heute dafür kriminalisiert und geächtet.

Die Bauern und Handwerker merken jetzt, wie leicht sie mit Vorwürfen, rechtsextrem, rechts-offen, gewaltbereit oder gar "Nazi" zu sein, konfrontiert werden. Es ist immer die gleiche Leier. Auf diese Art soll legitimer (und für die Regierung gefährlicher) Protest delegitimiert werden und die "Köpfe" diffamiert werden. Das war auch die letzten Jahre bei Corona nicht anders. Leider haben wir damals viele der Bauern und Handwerker, der Spediteure oder Restaurantbesitzer auf der Straße vermisst.

Wir unterstützen euren Protest dennoch, denn die Ursachen für Grundrechtseinschränkungen bei Corona oder die Ausbeutung der Bauern sind damals wie heute die gleichen. Aber habt ihr das umgekehrt auch so erkannt? Wann solidarisieren wir "hier unten" uns endlich vorbehaltlos gegen die Eliten "da oben" und ihre medialen Hofschranzen?